Martin Schmitz Verlag

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Der Verlag Martin Schmitz wurde 1989 vom Inhaber
Martin Schmitz neben einer Galerie, die bis 1997 existierte, gegründet. Er bietet Autoren ein Forum, die die künstlerischen Genres wie Musik, Film, Text, Design, Architektur, Musik und Malerei durchbrechen, sich zwischen ihnen bewegen oder in und mit neuen Bereichen experimentieren.

Die “schwierige Einsortierbarkeit” der dabei entstehenden Werke schafft gelegentlich unerwartete Situationen, die das neue künstlerische Entwicklungen stets bremsende Denken des Kulturbetriebs in Sparten und klassischem Kanon exemplarisch aufbricht. Dafür gibt es klassische, aber auch immer wieder aktuelle Beispiele:

So wollte die Ausstellungsgesellschaft der documenta IX in Kassel der Autorin Annemarie Burckhardt die Verbreitung ihres gestickten documenta IX-Katalogs, ein Buchobjekt in Form eines Kissens verbieten. Aus der Dokumentation des Rechtsstreites entstand schließlich das Buch “Der falsche documenta Katalog”.

Die als Musik- und Performancegruppe bekannte Künstlergruppe “Die Tödliche Doris” (1980 – 1987) hat eine überwältigende Menge an grenzüberschreitenden oder mit den Grenzen arbeitenden Materialien in den unterschiedlichsten Bereichen hinterlassen, deren systematische Herausgabe wir seit 1991 in einer Reihe betreiben. “Doris ist immer da, wo Du sie nicht erwartest”, definiert sie ein Kritiker und zeigt die Problematik eines Kulturbetriebs auf, der die Dinge immer fest verortet wissen möchte.

Für den autobiografischen Roman ”Autobigophonie” (1996) der Musikerin Françoise Cactus (Stereo Total) fühlte sich zunächst weder die Musik- noch die Literaturkritik zuständig. Erst als der Begriff der “Popliteratur” auftauchte, konnte ein Platz in den Köpfen und damit den Regalen der Buchhandlungen freigeräumt werden.

Rosa von Praunheims Ausspruch in “Das Armloch” (2002), dass er “Gedichte wie Eier lege” zeigt, dass auch außerhalb eines Lyrik-Kanons fröhlich gedichtet werden kann. Schließlich zählt auch die Frische eines Eies zu seinen wesentlichen Qualitäten.

”Blue Tit - Das deutsch-isländische Blaumeisenbuch” von Wolfgang Müller aus dem Jahr 1998 ist eine universelle Kombination von Kunstkatalog, Lexikon, Reiseliteratur, Sachbuch und deutsch-isländischem Wörterbuch. Die Auflösung und Unterwanderung unterschiedlichster Genres ließ das Buch von Reiseredaktionen ins Feuilleton wandern und wieder zurück. In den Buchhandlungen ist man sich nach wie vor unsicher, in welchem Regal und unter welcher Rubrik ”Blue Tit” angeboten werden sollte. Die Ratlosigkeit ließ es schon in der Kinderbuch- und Biologieabteilung (Blaumeise!) erscheinen.

Wolfgang Müllers Buch- und CD-Dokumentation “Stare von Hjertoya singen Kurt Schwitters” (1999) führte dagegen zu einzigartigen rechtlichen Verwicklungen und der Frage: “Können Stare das Urheberrecht verletzen?”

Das Buch “Das System Klaus Beyer” (2003) stellt Rezipienten vor die quälende Frage: “Ist das nun Art Brut, genialer Dilettantismus, Naive Kunst oder einfach nur verrückt?”

Der Verlag ist an der Beantwortung dieser Fragen nicht vorrangig interessiert, sondern an der Veröffentlichung von Werken mit einzigartigen und unvergleichlichen Qualitäten, die sich in den genannten Produkten manifestieren – durchaus auch ungeachtet derzeit aktueller Trends und Moden.

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Frankfurter Buchmesse 2008
Martin Schmitz hinter der Jubiläumskassette "Schröder erzählt"
Foto: Barbara Kalender

Buchmesse in Frankfurt 2001

Der Martin Schmitz Verlag wurde 2004 auf der 3. Berlin Biennale ausgestellt

Auf der art frankfurt 2000